Das Sternbild Pfeil
Steckbrief
- Lateinischer Name
- Sagitta
- Hemisphäre
- Nördliche Hemisphäre
- Sichtbarkeit
- Juni - September
- Fläche
- 80 deg²
- Hellster Stern
- γ Sagittae (HIP Nummer 98337)
- Besonderheiten
- Kugelsternhaufen, planetarische Nebel, Emissionsnebel
Der Pfeil (lat. Sagitta) ist ein kleines und unscheinbares Sternbild am Nordhimmel. Es ist eine klassische Konstellation der Antike, die vom römisch-griechischen Astronom Ptolemäus beschrieben wurde. In seinem Bereich liegt ein besonderes Deep-Sky-Objekt.
Hemisphäre, Sichtbarkeit und Fläche
Das Sternbild Pfeil liegt in der nördlichen Hemisphäre und kann vielerorts beobachtet werden. Auf der Nordhalbkugel ist es von allen Orten sichtbar, südlich des Äquators zeigt es sich bis zum 69. Breitengrad vollständig am Nachthimmel. Es kann also lediglich von der Antarktis nicht gesehen werden.
Es kann am besten in den Monaten Juni bis September observiert werden. Insbesondere im August steht die Sternkonstellation hoch am Himmel.
Der Pfeil hat gerade mal eine Fläche von etwa 80 Quadratgrad und ist damit das drittkleinste Sternbild.
In Sternkarten wird die Konstellation mit ihren Hauptsternen visualisiert. Sie stellen einen gut erkennbaren Pfeil dar. Der hellste Stern ist dabei γ Sagittae. Er hat gerade mal eine scheinbare Helligkeit von etwa 3,5 mag und liegt in rund 260 Lichtjahren Entfernung.
Die anderen Sterne sind noch lichtschwächer. Dies macht es nicht leicht den Pfeil am Nachthimmel zu finden. Daher kann es hilfreich sein, sich an den anderen Sternbildern zu orientieren. An dem Pfeil grenzen die vier Sternkonstellationen Fuchs, Herkules, Adler und Delfin an.
Besonderheiten im Sternbild
Im Bereich des Pfeils befinden sich einige planetarische Nebel, sowie ein Kugelsternhaufen und ein Emissionsnebel.
Insbesondere der Emissionsnebel WR 124 ist spannend. Denn es handelt sich hierbei um ein Wolf-Rayet-Ringnebel, also um den freigelegten Kern eines ehemaligen massereichen Sterns. Die scheinbare Helligkeit des Sterns beträgt etwa 11,2 mag und die Entfernung zur Erde wird mit mehr als 10.000 Lichtjahren angegeben. Aufgrund des außergewöhnlich starken Sternwinds wird die äußere Hülle mit hoher Geschwindigkeit von dem Stern weggedrückt und ein zirkumstellarer Nebel erzeugt.
Die planetarischen Nebel sind nicht besonders lichtstark und können dementsprechend nicht mit bloßem Auge gesehen werden.
Der Kugelsternhaufen M71 (Messier 71) beziehungsweise NGC 6838 ist hingegen etwas heller, jedoch auch nur mit professioneller Ausrüstung sichtbar. Seine scheinbare Helligkeit liegt bei etwa 8,4 mag und seine Entfernung liegt bei geschätzten 13.000 Lichtjahren.
Mythologie
Zum mythologischen Ursprung der Sternkonstellation existieren mehrere Versionen.
Zum einen heißt es, dass das Sternbild den Pfeil repräsentiert, der den Arzt Asklepios erlegte. Der Zentaur Cheiron hatte den Sohn des Apollon zu einem hervorragenden Arzt ausgebildet. Durch Studien an einer Schlange entdeckte er ein Mittel, mit dem er Tote wieder zum Leben erwecken konnte.
Dies missfiel Hades, dem Gott der Unterwelt, weswegen dieser seinen Bruder Zeus darum bat, das Leben von Asklepios zu beenden. Zeus gewährte Hades diesen Wunsch und ließ den Arzt durch einen Pfeil eines anderen Zentauren töten. Um Asklepios‘ Vater Apollo zu beschwichtigen, setzte er Asklepios als Schlangenträger zusammen mit der Schlange in den Himmel.
Eine spätere Version wird mit Herkules in Verbindung gebracht. Prometheus, der für die Überbringung des Feuers an die Menschen von den Göttern bestraft und an einen Felsen gekettet wurde, litt höllische Schmerzen. Denn jeden Tag kam ein Adler und fraß von seiner Leber. Wegen seiner Unsterblichkeit konnte Prometheus den Qualen nicht entgehen, bis Herkules den Adler mit einem Pfeil niederstreckte und Prometheus befreite.
In der römischen Antike wurde der Pfeil später als der Liebespfeil von Amor interpretiert, der die Leidenschaft Zeus‘ zum jungen Wassermann Ganymed entflammte.
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