Das Sternbild Schlangenträger

Steckbrief

Lateinischer Name
Ophiuchus
Hemisphäre
Beide Hemisphären
Sichtbarkeit
Mai - Oktober
Fläche
948 deg²
Hellster Stern
Rasalhague (HIP Nummer 86032)
Besonderheiten
Kugelsternhaufen, offene Sternhaufen, Galaxien, planetarischer Nebel, Reflexionsnebel
Das Sternbild Schlangenträger

Der Schlangenträger (lat. Ophiuchus) ist ein großes Sternbild, dass sich über den Himmelsäquator zieht. Es wurde bereits in der Antike von dem griechisch-römischen Astronom Ptolemäus beschrieben. In dem Bereich befinden sich viele interessante Deep-Sky-Objekte.

Hemisphäre, Sichtbarkeit und Fläche

Das Sternbild Schlangenträger liegt auf dem Himmelsäquator und dehnt sich dementsprechend auf beide Hemisphären aus. Es ist zwischen den Breitengraden 60° N und 76° S vollständig sichtbar. Auf der Südhalbkugel kann es also von weiten Teilen der Antarktis beobachtet werden. Nördlich des Äquators kann es bis Orten, wie beispielsweise Bergen in Norwegen oder dem südlichsten Regionen Grönlands gesehen werden.

Den besten Zeitraum die Sternkonstellation zu observieren, liegt in den Monaten Mai bis Oktober. Insbesondere der August bietet gute Bedingungen.

Dabei streckt sich der Schlangenträger mit rund 948 Quadratgrad über den Nachthimmel. Mit dieser Fläche ist er im Vergleich zu allen anderen 88 Sternbildern auf Rang 11.

In Himmelskarten wird er mit einer Vielzahl von Sternen, die zu einem ungleichmäßigen Gebilde miteinander verbunden sind, visualisiert. Der hellste der Stern ist dabei Rasalhague (lat. α Ophiuchi). Er hat eine scheinbare Helligkeit von etwa 2,08 mag und bildet den nördlichsten Punkt der Darstellung.

Wenngleich der Schlangenträger groß ist, ist er aufgrund der lichtschwachen Sterne nicht besonders auffällig. Um ihn dennoch am Nachthimmel zu finden, ist hilfreich sich an den umliegenden Sternbildern zu orientieren.

Entlang der Ekliptik grenzen die Konstellationen Schütze, Waage und Skorpion an. Zwischen dem Sternbild Skorpion und dem Schlangenträger besteht ein besonderer Zusammenhang. Denn im Jahr 1928 wurde einige Sterne, die zunächst dem Skorpion zugeordnet waren, dem Schlangenträger zugerechnet. Somit liegt er ebenfalls teilweise auf der Ekliptik. Ungeachtet dessen, wurde aber er nie zu den astrologischen Tierkreiszeichen gezählt.

Weitere Nachbarn sind der Herkules, die Schlange und der Adler.

Besonderheiten im Sternbild

Im westlichen Teil des Schlangenträgers liegt das Band der Milchstraße. Dies sorgt unteranderem für eine Reihe von Kugelsternhaufen. Aber auch Objekte, wie Galaxien, offene Sternhaufen, ein planetarischer Nebel und ein Reflexionsnebel befinden sich in dem Sternbild. Im Folgenden werden zwei Objekte beschrieben.

M10 (Messier 10) oder auch NGC 6254 ist der sonnennächste und gleichzeitig zweithellste Kugelsternhaufen im Schlangenträger. Er hat eine scheinbare Helligkeit von ungefähr 6,6 mag. Der französische Astronom Charles Messier entdeckte ihn im Mai 1764 und nahm ihn zunächst als „Nebel ohne Stern“ wahr. Erst der deutsch-britische Astronom Wilhelm Herschel entdeckte rund 20 Jahre später, dass es sich hierbei um einen Haufen mit einer hohen Sternendichte handelt. In M10 befinden sich besonders viele gelbe Sterne. Das Objekt kann mit einem Feldstecher als kleiner nebliger Fleck wahrgenommen werden. Erst in einem größeren Fernrohr werden Strukturen erkennbar.

Mit NGC 6572 befindet sich im Himmelsareal des Schlangenträgers ein noch junger, sowie kleiner und heller planetarischer Nebel. Es handelt sich hierbei um die Gashülle eines Weißen Zwergs, der sie vor rund 2.600 Jahren abgestoßen hat. Mit einer scheinbaren Helligkeit von ungefähr 8,1 mag kann das Objekt nur mit professionellem Equipment wahrgenommen werden.

Planetarischer Nebel NGC 6572
Planetarischer Nebel NGC 6572; Autor: ESA/Hubble/NASA; Quelle: http://www.spacetelescope.org/images/potw1034a/

Mythologie

Um den mythologischen Ursprung des Schlangenträgers ranken sich verschiedene Geschichten. Am verbreitetsten ist die Überlieferung im Zusammenhang mit Asklepios, dem Sohn des Gottes Apollon und seiner Geliebten Koronis. Und auch hier gibt es verschiedene Auffassungen.

In einer Version tötet Apollon Koronis, nachdem sie ihm gesteht, einen weiteren Geliebten zu haben. Bevor sie starb, konnte sie jedoch Apollon noch ihre Schwangerschaft mitteilen, sodass er das Kind, Asklepios, retten konnte.

Asklepios wurde schließlich von Cheiron, einem Mischwesen aus Mensch und Pferd, aufgezogen. Dieser lehrte ihm die Kunst des Heilens, sodass Asklepios schon bald einen großen Beitrag zur Menschheit beitragen konnte und als Heiler angesehen wurde.

Doch nachdem er auch Tote auferwecken begann, zog er den Zorn Zeus auf sich und wurde schließlich durch einen Blitz von ihm getötet.

Noch heute ist das Symbol der Heilkunst ein schlangenumrankter Äskulapstab, der sich von der Geschichte um Asklepios ableitet.

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