Das Sternbild Oktant

Steckbrief

Lateinischer Name
Octans
Hemisphäre
Südliche Hemisphäre
Sichtbarkeit
Ganzjährig
Fläche
291 deg²
Hellster Stern
ν Octantis (HIP Nummer 107089)
Besonderheiten
Galaxien, offener Sternhaufen
Das Sternbild Oktant

Der Oktant ist ein unscheinbares Sternbild am südlichen Himmelspol. Aufgrund der Lage wird er häufig auch als Gegenstück zum Kleinen Bären, der am nördlichen Himmelspol liegt, bezeichnet. In seinem Bereich liegen keine Deep-Sky-Objekte, die mit bloßem Auge wahrgenommen werden können.

Hemisphäre, Sichtbarkeit und Fläche

Das Sternbild Oktant liegt in der südlichen Hemisphäre Nahe des Himmelspols und ist daher fast ausschließlich von der Südhalbkugel sichtbar. Nördlich des Äquators zeigt es sich lediglich bis zum 6. Breitengrad vollständig am Nachthimmel. Das entspricht in etwa Orten, wie beispielsweise Medellín in Kolumbien oder dem äußersten Süden von Sri Lanka.

Für alle Regionen der Südhalbkugel ist die Sternkonstellation zirkumpolar. Sie kann also ganzjährig beobachtet werden.

Der Oktant streckt sich dabei mit einer Fläche von rund 291 Quadratgrad über den Nachthimmel. Im Vergleich zu allen anderen 88 Sternbildern liegt er mit dieser Größe auf Rang 50.

Die Konstellation am Firmament zu finden ist nicht leicht. Denn in ihrem Bereich befinden sich kaum helle Sterne. Dies ist ein wesentlicher Unterschied zum als Gegenstück bezeichneten Kleinen Bären. Während der auffällige Stern Polaris eine gute Orientierungshilfe in der Nähe des nördlichen Himmelspols ist, liegt beim südlichen Himmelspol gerade mal ein Stern der 5. Größenklasse. Er trägt den Namen Polaris Australis.

Er wird in den Visualisierungen des Sternbilds nicht eingebunden. Denn es werden lediglich die drei Hauptsterne zu einem Dreieck miteinander verbunden. Der hellsten von ihnen ist der orange leuchtende Stern ν Octantis. Er hat eine scheinbare Helligkeit von etwa 3,76 mag und befindet sich in rund 69 Lichtjahren Entfernung.

Der Oktant ist umgeben von sieben anderen Sternbildern. Dazu gehört der Indianer, der Pfau, der Paradiesvogel und das Chamäleon. Aber auch der Tafelberg, die Kleine Wasserschlange und der Tukan sind direkte Nachbarn.

Besonderheiten im Sternbild

Im Bereich der Sternkonstellation Oktant befinden sich einige Galaxien, sowie ein offener Sternhaufen. Um sie zu beobachten, wird jedoch professionelles Equipment wie ein Teleskop und ein großes Fernrohr benötigt.

Eine der Galaxien ist die Balkenspiralgalaxie NGC 7098. Sie wurde im September 1835 von dem britischen Astronom John Herschel entdeckt. Ihre Entfernung zur Milchstraße wird auf rund 101 Lichtjahre geschätzt und ihr Durchmesser soll etwa 130.000 Lichtjahre betragen.

Balkenspiralgalaxie NGC 7098
Balkenspiralgalaxie NGC 7098; Autor: ESO / Flickr user Josh Barrington; Quelle: http://www.eso.org/public/images/potw1706a/

Geschichte

Mitte des 18. Jahrhunderts erfasste der französische Astronom Nicolas Louis de Lacaille im Zuge der Erfindung des Teleskops, aus der Nähe von Kapstadt in Südafrika die Positionen von 10.000 Sternen. Dabei fand er einige bisher undefinierte Himmelsbereiche und führte neue Sternbilder ein.

Als Inspiration für die Bezeichnungen dienten dazu stets technologische und künstlerische Neuheiten. Dies ist ein bedeutender Unterschied zu den Namen der antiken Sternbilder, die häufig nach Figuren aus der griechischen Mythologie benannt wurden.

1752 führte er schließlich den Oktant als Sternbild ein. Er soll an ein Messgerät für Winkelabstände erinnern, was in der Seefahrt zur Bestimmung von Positionen genutzt wurde. Daher wurde es auch von dem deutschen Astronom Johann Elert Bode rund 50 Jahre später als „Octans Nautica“ erwähnt.

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