Das Sternbild Schiffskompass

Steckbrief

Lateinischer Name
Pyxis
Hemisphäre
Südliche Hemisphäre
Sichtbarkeit
Januar - März
Fläche
221 deg²
Hellster Stern
α Pyxidis (HIP Nummer 42828)
Besonderheiten
Offene Sternhaufen, planetarischer Nebel, Galaxie
Das Sternbild Schiffskompass

Der Schiffskompass (lat. Pyxis) ist ein kleines und unscheinbares Sternbild am Südhimmel. Der französische Astronom Nicolas de Lacaille führte es Mitte des 18. Jahrhunderts ein. In dem Bereich befinden nur wenige Deep-Sky-Objekte.

Hemisphäre, Sichtbarkeit und Fläche

Das Sternbild Schiffskompass liegt in der südlichen Hemisphäre und ist vielerorts sichtbar. Während es sich südlich des Äquators für alle Regionen vollständig am Nachthimmel zeigt, kann es auf der Nordhalbkugel bis zum 53. Breitengrad beobachtet werden. Dies entspricht in etwa Orten, wie beispielsweise Hamburg in Deutschland oder Edmonton in Kanada.

Die Monate Januar bis März bieten die besten Bedingungen, um das Sternbild zu observieren.

Es streckt sich dabei mit rund 221 Quadratgrad über den Nachthimmel und ist mit der Fläche auf Rang 65 im Vergleich zu allen anderen 88 Sternbildern.

Doch den Schiffskompass zu finden ist nicht leicht, denn in seinem Bereich liegen nur lichtschwache Sterne. In den meisten Visualisierungen werden die drei Hauptsterne zu einer geraden Linie miteinander verbunden. Der hellste Stern ist mit einer scheinbaren Helligkeit von gerade mal 3,68 mag α Pyxidis. Er liegt in rund 1.200 Lichtjahren Entfernung.

Um den Schiffskompass dennoch zu entdecken ist es hilfreich sich an den umliegenden Sternbildern zu orientieren. Im Norden grenzt die Wasserschlange und im Osten das Achterdeck des Schiffes an. Im Süden liegt hingegen das Segel des Schiffes, während im Westen die Luftpumpe erscheint.

Besonderheiten im Sternbild

Im Bereich der Sternkonstellation liegt das Band der Milchstraße, welche für zwei offene Sternhaufen sorgt. Außerdem befinden sich in dem Himmelsareal eine Galaxie, sowie ein planetarischer Nebel.

Der planetarische Nebel NGC 2818 ist mit einer scheinbaren Helligkeit von etwa 8,2 mag das hellste Objekt. Er wurde von dem schottischen Astronom James Dunlop im Mai 1826 entdeckt.

Der offene Sternhaufen mit der Katalognummer NGC 2627 ist nur unwesentlich lichtschwächer. Denn er hat eine scheinbare Helligkeit von ungefähr 8,4 mag. Der deutsch-britische Astronom Wilhelm Herschel entdeckte ihn im März 1793.

Nur wenige Jahre zuvor entdeckte er außerdem die Spiralgalaxie NGC 2613. Sie hat eine scheinbare Helligkeit von circa 10,4 mag und ihre Entfernung zur Milchstraße wird auf circa 66 Millionen Lichtjahre geschätzt.

Spiralgalaxie NGC 2613
Spiralgalaxie NGC 2613; Autor: ESO/IDA/Danish 1.5 m/R. Gendler, J.-E. Ovaldsen, C. Thöne and C. Féron; Quelle: http://www.eso.org/gallery/v/ESOPIA/Galaxies/ESO-2613_cc.tif.html

Geschichte

Der französische Astronom Nicolas de Lacaille vermaß in den Jahren 1750 bis 1754 die Positionen von über 10.000 Sternen und definierte im Anschluss einige neue Sternbilder. Darunter befand sich auch der Schiffskompass, oder oftmals auch nur Kompass genannt.

Bei seiner Himmelsforschung, die er aus der Nähe von Kapstadt in Südafrika tätigte, stellte er fest, dass das aus der Antike bekannte Sternbild Argo Navis zu groß und unübersichtlich sei. So unterteilte er es in die drei Konstellationen Achterdeck des Schiffes, Segel des Schiffes und Kiel des Schiffes. Bei dieser Aufteilung entdeckte er schließlich die Sterne des Schiffskompass‘ und ordnete sie ein.

Der Sohn des deutsch-britischen Astronom Wilhelm Herschel schlug im 19. Jahrhundert vor, um das Antike Sternbild Argo Navis zu würdigen, den Schiffskompass in den Schiffsmast umzubenennen. Dies setzte jedoch nie durch.

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