Das Sternbild Luchs
Steckbrief
- Lateinischer Name
- Lynx
- Hemisphäre
- Nördliche Hemisphäre
- Sichtbarkeit
- Ganzjährig
- Fläche
- 545 deg²
- Hellster Stern
- α Lyncis (HIP Nummer 45860)
- Besonderheiten
- Galaxien, Kugelsternhaufen
Der Luchs ist ein großes, aber dennoch unauffälliges Sternbild am Nordhimmel. Es wurde erst entdeckt, nachdem Fernrohre und anderes Equipment für Himmelsbeobachtungen genutzt wurden. In seinem Bereich liegen einige interessante Deep-Sky-Objekte.
Hemisphäre, Sichtbarkeit und Fläche
Das Sternbild Luchs liegt in der nördlichen Hemisphäre und kann von allen Regionen der Nordhalbkugel beobachtet werden. Südlich des Äquators zeigt es sich lediglich bis zum 28. Breitengrad. Dies entspricht in etwa Orten, wie beispielsweise Brisbane in Australien.
Bis zu 50° nördlicher Breite ist das Sternbild zirkumpolar. Es ist also für Regionen, wie Kanada oder Mitteleuropa ganzjährig sichtbar. Aus südlicheren Bereichen kann es am besten in den Monaten von März bis Mai gesehen werden.
Es streckt sich mit einer Fläche von rund 545 Quadratgrad über den Nachthimmel und ist damit auf Platz 28 im Vergleich zu allen anderen 88 Sternbildern.
In den meisten Darstellungen wird der Luchs mit einer Kette von lichtschwachen Sternen visualisiert. Den Anfang macht dabei der hellste Stern α Lyncis. Es handelt sich hierbei um einen Roten Riesen mit einer scheinbaren Helligkeit von circa 3,14 mag. Er liegt in etwa 200 Lichtjahren Entfernung und sein Alter wird auf 1,4 Milliarden Jahre geschätzt. Damit ist er um einiges jünger als die Sonne.
Die unscheinbare Erscheinung aus lichtschwachen Sternen macht es nicht leicht den Luchs am Nachthimmel zu finden. Daher ist es hilfreich nach den angrenzenden Konstellationen Ausschau zu halten. Der Luchs ist umgeben von der Giraffe, dem Fuhrmann, sowie dem Kleinen Löwen und dem Großen Bären. Auch die zwei aus der Astrologie bekannten Sternbilder Zwillinge und Krebs grenzen an ihm. Außerdem eckt der Löwe an.
Besonderheiten im Sternbild
In dem Bereich der Sternkonstellation Luchs liegen lichtschwache Galaxien und Kugelsternhaufen für dessen Beobachtung jedoch mindestens ein lichtstarkes Fernrohr mit großer Öffnung benötigt wird.
Eine der Galaxien ist die NGC 2683. Sie ist auch bekannt unter dem Namen UFO-Galaxie. Es handelt sich hierbei um eine Spiralgalaxie, die Schätzungen zufolge 17 Millionen Lichtjahre von der Milchstraße entfernt liegt. Der deutsch-britische Astronom Wilhelm Herschel entdeckte sie im Februar 1788.
Im selben Jahr entdeckte Wilhelm Herschel außerdem den Kugelsternhaufen NGC 2419. Zunächst wurde das Objekt nur als nebliger Fleck wahrgenommen werden. Erst 1850 konnte der irische Astronom Lord Rosse den Sternhaufen schließlich in einem Teleskop in einzelne Sterne auflösen. Obwohl die Entfernung zum Sonnensystem etwa 275.000 Lichtjahre beträgt, gehört NGC 2419 zur Milchstraße.
Geschichte
Aufgrund der lichtschwachen Sterne wurde dem Bereich des Luchses lange keine Aufmerksamkeit geschenkt. Erst als es Mitte des 17. Jahrhunderts eine bessere Ausstattung für die Beobachtung der Himmelsareale gab, wurde der Bereich als Sternbild definiert.
Johannes Hevelius, der damalige Bürgermeister von Danzig, war der erste Astronom, der das Sternbild Luchs vermaß. Weil man „Augen wie ein Luchs“ haben müsse, um die Konstellation zu erkennen, benannte er diese nach dem Tier. Im Jahr 1690 wurde das Sternbild schließlich in eine offizielle Sternkarte aufgenommen.
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