Das Sternbild Kranich
Steckbrief
- Lateinischer Name
- Grus
- Hemisphäre
- Südliche Hemisphäre
- Sichtbarkeit
- September - November
- Fläche
- 366 deg²
- Hellster Stern
- Alnair (HIP Nummer 109268)
- Besonderheiten
- Galaxien
Der Kranich ist ein Sternbild des Südhimmels. Er wurde im 16. Jahrhundert von einem holländischen Kartographen eingeführt. Aufgrund der Lage des Sternbilds können einige lichtschwache Deep-Sky-Objekte mit Hilfe von Teleskopen wahrgenommen werden.
Hemisphäre, Sichtbarkeit und Fläche
Die Sternkonstellation Kranich liegt in der südlichen Hemisphäre. Ihre Lage sorgt dafür, dass sie aus allen Regionen südlich des Äquators gesehen werden kann. Nördlich des Äquators zeigt sie sich jedoch nur bis zum 34. Breitengrad. Das entspricht in etwa Orten, wie dem Norden von Marokko, den Städten Atlanta oder Los Angeles in den USA.
Die Monate September, Oktober und November sind die beste Zeit das Sternbild zu beobachten. Insbesondere im Oktober steht es am Abend weit oben.
Der Kranich streckt sich mit rund 366 Quadratgrad über den Nachthimmel. Im Vergleich zu allen anderen 88 Sternbildern reiht er sich mit dieser Fläche auf Rang 45 ein.
In den meisten Visualisierungen werden eine Vielzahl von Sternen miteinander verbunden, wobei deutlich der Kranich als solcher zu erkennen ist. Dabei stellt der zweithellste Stern Tiaki (lat. ß Gruis) den zentralen Stern zwischen dem Korpus und den Beinen dar. Der hellste Stern Alnair (lat. α Gruis) ist wiederum die Verbindung zu dem langen Hals und dem Kopf des Tieres.
In einigen Darstellungen werden lediglich rund sieben Sterne miteinander verbunden, die eine lange Kette darstellen mit einer Abzweigung zu Alnair.
Alnair gehört mit seiner scheinbaren Helligkeit von rund 1,7 mag zu den 50 hellsten Sternen am gesamten Nachthimmel. Sein Eigenname stammt aus dem arabischen und bedeutet „der Helle“. Die Entfernung zur Erde wird auf etwa 100 Lichtjahre geschätzt. Er leuchtet auffällig weiß bläulich am Himmel.
Der Kranich liegt eingebettet zwischen sechs anderen Sternbildern am Nachthimmel. Dazu gehört der Südliche Fisch, das Mikroskop und der Indianer. Aber auch der Tukan, der Phönix und der Bildhauer grenzen direkt an.
Besonderheiten im Sternbild
Da der Kranich nicht im Bereich der Milchstraße liegt, bietet die vergleichbare Dunkelheit eine gute Möglichkeit lichtschwache Galaxien zu observieren. Denn im nordöstlichen Bereich des Sternbilds liegen einige davon. Jedoch wird für ihre Beobachtung professionelles Equipment, wie ein Teleskop benötigt.
Die hellste Galaxie im Kranich hat die Katalognummer NGC 7213. Es handelt sich hierbei um eine Spiralgalaxie, dessen Entfernung zur Milchstraße auf rund 77 Millionen Lichtjahre geschätzt wird. Der britische Astronom John Herschel entdeckte sie im September 1834. Diese Galaxie liegt, anders als viele weitere im Kranich, in unmittelbarer Nähe des Sterns Alnair.
Mit NGC 7424 befindet sich eine weitere Spiralgalaxie im Kranich. Auch sie wurde von John Herschel im September 1834 entdeckt. Ihre scheinbare Helligkeit beträgt circa 10,2 mag. Damit ist sie nur minimal dunkler als NGC 7213. Ihre Entfernung zur Milchstraße wird auf rund 41 Millionen Lichtjahre geschätzt.
Geschichte
Der Kranich ist eines von 12 Sternbildern, die während der Reise einer holländischen Schiffsflotte definiert wurden. Denn als sich im Jahr 1595 Pieter Dirkszoon Keyser und Frederick de Houtman mit ihrer Crew auf dem Weg zu den sagenhaften Gewürzinseln (heute Indonesien) machten, vermaßen sie die Positionen von 135 Sternen.
Daraus entstand schließlich das Sternbild Kranich, welches der niederländische Astronom Petrus Plancius nur wenig später in seinen Himmelsatlas aufnahm. Rund zwei Jahre danach übernahm auch der flämische Kartograph Jodocus Hondius das Sternbild. Jedoch führte er es versehentlich unter dem Begriff „Phoenicopeterus“ (dt. Flamingo) auf.
Im Jahr 1603 übernahm schließlich Johann Beyer das Sternbild in seinen Himmelsatlas unter dem heute geläufigen Begriff Kranich.
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