Das Sternbild Sextant

Steckbrief

Lateinischer Name
Sextans
Hemisphäre
Beide Hemisphären
Sichtbarkeit
Januar - Mai
Fläche
314 deg²
Hellster Stern
α Sextantis (HIP Nummer 49641)
Besonderheiten
Galaxien
Das Sternbild Sextant

Der Sextant (lat. Sextans) ist ein unscheinbares Sternbild am Himmelsäquator. Es wurde am Ende des 17. Jahrhunderts eingeführt. In dem Bereich befinden sich nur wenige Deep-Sky-Objekte zum Beobachten.

Hemisphäre, Sichtbarkeit und Fläche

Das Sternbild Sextant streckt sich über den Himmelsäquator und liegt sowohl in der nördlichen als auch in der südlichen Hemisphäre. Es ist zwischen 79° N und 84° S vollständig sichtbar. Auf der Nordhalbkugel kann es also bis zu der norwegischen Inselgruppe Spitzbergen oder Bereichen Grönlands gesehen werden. Auf der Südhalbkugel kann es ebenfalls vielerorts beobachtet werden. Nur um den Südpol herum in der Antarktis zeigt es sich nicht.

Die Monate Januar bis Mai bieten die besten Bedingungen die Sternkonstellation am Nachthimmel zu entdecken. Dabei zeigt es sich mit einer Größe von rund 314 Quadratgrad. Im Vergleich zu allen anderen 88 Sternbildern nimmt es mit dieser Fläche den 47. Rang ein.

Im Sextanten liegen nur unauffällige Sterne von denen keiner heller als 3 mag ist. In Himmelskarten werden in der Regel zwei bis drei Sterne zur Visualisierung genutzt. Sie werden entweder zu einer gerade Linie miteinander verbunden oder bilden ein offenes Dreieck. Der hellste Stern ist dabei α Sextantis. Er hat gerade mal eine scheinbare Helligkeit von etwa 4,5 mag. Es handelt sich hierbei um weiß-bläulich leuchtenden Stern in etwa 287 Lichtjahren Entfernung.

Die lichtschwachen Sterne machen den Sextanten sehr unscheinbar und schwer am Himmel zu finden. Daher können die angrenzenden Konstellationen eine gute Orientierungshilfe geben. Im Norden liegt das markante Sternbild Löwe, welches vor allem aus der Astrologie bekannt ist. Im Osten und Süden streckt sich die langgezogene Wasserschlange entlang. Und im Westen befindet sich der ebenfalls unauffällige Becher.

Besonderheiten im Sternbild

In dem Himmelsareal des Sextanten befinden sich mehrere Galaxien. Die lichtstärkste kann bereits in einem kleinen Fernglas wahrgenommen werden.

Es handelt sich hierbei um die linsenförmige Galaxie mit der Katalognummer NGC 3115 oder auch Spindelgalaxie (nicht zu verwechseln mit dem Objekt M102, welches ebenfalls häufig unter dem Begriff erwähnt wird). Schätzungen zufolge liegt sie rund 22 Millionen Lichtjahre von der Milchstraße entfernt. Im Zentrum der Galaxie befindet sich ein außergewöhnlich massereiches Schwarzes Loch, welches ungefähr zwei Milliarden Sonnenmassen entspricht. Der deutsch-britische Astronom Wilhelm Herschel entdeckte NGC 3115 im Februar 1787.

Linsenförmige Galaxie NGC 3115
Linsenförmige Galaxie NGC 3115; Autor: NASA Hubble Space Telescope; Quelle: https://www.flickr.com/photos/nasahubble/50291843072/

Geschichte

Erstmal wurde die Sternengruppe im Jahr 1643 erwähnt. Der Mönch Anton Maria Schyrleus de Rheita fasste die Sterne mit den Begriffen „Schweißtuch Christi“ zusammen. Diese Bezeichnung setze sich jedoch nie durch.

Letztlich war es der Danziger Astronom Johannes Hevelius, der das Sternbild im Jahr 1690 mit der heute geläufigen Benennung einführte. Die Konstellation soll an den großen Sextanten, ein großes Winkelmessgerät der Astronomie, erinnern. Dies stand in seinem geliebten Observatorium, welches im September 1679 komplett durch einen Brand zerstört wurde.

Wie alle Sternbilder von Hevelius liegt der Sextant sehr unauffällig am Nachthimmel.

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