Das Sternbild Drache

Steckbrief

Lateinischer Name
Draco
Hemisphäre
Nördliche Hemisphäre
Sichtbarkeit
Ganzjährig
Fläche
1083 deg²
Hellster Stern
Etamin (HIP Nummer 87833)
Besonderheiten
Planetarischer Nebel, Galaxien
Das Sternbild Drache

Der Drache (lat. Draco) ist eines der 48 Sternbilder, die bereits in der Antike von dem griechisch-römischen Astronom Ptolemäus beschrieben wurden.

Es ist eines der größten Sternbilder am Nachthimmel und nördlich des Äquators das ganze Jahr über sichtbar.

Hemisphäre, Sichtbarkeit und Fläche

Der Drache streckt sich mit rund 1.083 Quadratgrad über den Nordhimmel und ist damit die achtgrößte Sternkonstellation am Nachthimmel. Verglichen mit den Sternbildern der nördlichen Hemisphäre gehört er sogar zu den fünf größten Bildern.

Für die meisten Regionen auf der Nordhalbkugel ist der Drache zirkumpolar und kann dementsprechend ganzjährig beobachtet werden. Südlich des Äquators zeigt er sich nur bis zum 1. Breitengrad und kann somit nicht beobachtet werden.

Seine bekannte Nachbarschaft machen es leicht ihn am Nachthimmel zu finden.

Denn im Norden grenzt neben der Giraffe auch das Sternbild Kleiner Bär (auch bekannt als Kleiner Wagen). Südlich des Sternbilds befindet sich der Große Bär (auch bekannt als Großer Wagen), der Bärenhüter, sowie der Herkules und die kleine Konstellation Leier. Westlich des Drachens grenzen die Sternbilder Schwan und Kepheus.

Zum Kleinen Bär windet sich eine lange Kette an Sternen, die den Schwanz des Drachens darstellt. Der Kopf des Drachens, bestehend aus etwa vier Sternen, zeigt hingegen in Richtung des Sternbilds Herkules.

Der hellste Stern im Drachen ist Etamin (lat. γ Draconis). Er ist auch unter den arabischen Namen Ettanin und Eltanin bekannt. Er hat eine scheinbare Helligkeit von 2,2 mag und liegt in circa 150 Lichtjahren Entfernung.

Besonderheiten im Sternbild

Das Sternbild Drache liegt abseits der Milchstraße und bietet somit optimale Bedingungen für die Beobachtung von Deep-Sky-Objekten.

So lässt sich zum Beispiel der planetarische Nebel NGC 6543 mit einem Teleskop beobachten. Hierbei handelt es sich um einen Stern, der seine äußere Gashülle am Ende der Entwicklung abgestoßen hat. Im Zentrum dessen liegt nun ein äußerst heißer weißer Zwergstern.

Diese komplexe Zusammensetzung gab dem Nebel den Namen Katzenaugennebel. Er ist lediglich auf langbelichteten Fotografien zu erkennen und erscheint in einem Teleskop als diffuser Nebelfleck mit einem Stern in Zentrum.

Das Weltraumteleskop Hubble, welches von der NASA und ESA entwickelt wurde, zeigt sehr beeindruckende Bilder des NGC 6543.

Planetarischer Nebel NGC 6543
Planetarischer Nebel NGC 6543, Katzenaugennebel; Autor: NASA, ESA, HEIC, and The Hubble Heritage Team (STScI/AURA); Quelle: http://www.nasa.gov/multimedia/imagegallery/image_feature_211.html

Außerdem liegen im Bereich des Drachen drei Galaxien. Eine von ihnen ist die M102 (Messier 102) oder auch NGC 5866. Es handelt sich hierbei um eine Spiralgalaxie in rund 30 Millionen Lichtjahren. In einem Teleskop erscheint sie lediglich als kleiner nebliger Fleck. Auch die anderen beiden Galaxien sind nicht besonders auffällig.

Mythologie

Um den Drachen kursieren mehrere Versionen seines mythologischen Ursprungs.

In einer Variante handelt es sich um den hundertköpfigen Drachen Ladon, der den Baum der goldenen Äpfel für die Göttin Hera bewachte. Die goldenen Äpfel waren sehr wertvoll, denn deren Genuss versprach ewige Jugend und Unsterblichkeit. So kam Ladon seiner Aufgabe treu und wachsam nach.

Hera gab später ihrem Stiefsohn Herkules die Aufgabe, drei der goldenen Äpfel zu stehlen, in der Hoffnung, dass er an der Aufgabe scheitern würde. Dieser schaffte es jedoch, den Drachen mit Giftpfeilen aus sicherer Entfernung zu erlegen und die Äpfel zu pflücken.

Als Dank für seine Loyalität setzte Hera den Drachen als Sternbild in den Himmel.

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